Solarstrom-Update aus Deutschland

german pv market

Solarbetriebenes Deutschland: ein leuchtendes Beispiel

Die Umsetzung und laufende Überprüfung der Einspeisevergütungsgesetze in Deutschland hat sich in den letzten 19 Jahren als äußerst erfolgreich bei der Förderung von Solar-PV-Anlagen erwiesen.

Einspeisevergütungsgesetze verpflichten Energieunternehmen, Strom aus erneuerbaren Quellen zu einem Premiumpreis zu kaufen. In Deutschland bietet der bundesweite Bruttoeinspeisetarif den Zugang zum Netz, einen festen Preis pro kWh und ist für 20 Jahre garantiert. Dies macht Investitionen in Solarenergie und andere erneuerbare Energien für Produzenten, Hersteller, Investoren und Lieferanten sicher.

Zu den Vorteilen einer gut konzipierten Einspeiseregelung gehören:

  • Reduzierung der CO2-Emissionen

  • Schaffung grüner Arbeitsplätze

  • Sicherung einer nachhaltigeren heimischen Stromversorgung

  • technologische Innovation voranzutreiben

  • Schaffung fairer Marktbedingungen für erneuerbare Technologien

Die Bundesregierung begann 1991 mit der Einführung des Stromeinspeisegesetzes, Anreize für die erneuerbare Stromerzeugung zu schaffen. Dieses System wurde im Jahr 2000 durch die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erweitert, das maßgeblich dazu beitrug, dass die Zahl der Photovoltaik-Anlagen in den nächsten fünf Jahren um das Neunfache anstieg. Der Erfolg war so groß, dass im Jahr 2005 rund 10 % des deutschen Stroms aus erneuerbaren Quellen stammten. 70 % dieser Anlagen wurden direkt durch die Einspeisevergütung gefördert.

Mit der Einführung eines geänderten EEG im Jahr 2004 wurde ein aktualisiertes und verfeinertes Einspeisetarifsystem gesetzlich verankert. Das geänderte System verpflichtete Deutschland, die Strombereitstellung aus erneuerbaren Energiequellen bis 2010 auf 12,5 % und bis 2024 auf mindestens 20 % zu steigern enthielt aktualisierte Maßnahmen zur Förderung dieses Wachstums. Neuanlagen nach 2003 würden nun in den Folgejahren niedrigere Tarife erhalten, um eine schnelle Entwicklung zu unterstützen. Diese Tarifdegression bietet Herstellern zusätzliche Anreize, die Produktionskosten zu senken und die Effizienz von Solarmodulen zu verbessern. Darüber hinaus würden Tarife auf der Grundlage des Ertrags und der Erzeugungskosten gezahlt, die mit jeder Art erneuerbarer Technologie verbunden sind. Dies führte dazu, dass unterschiedliche Tarife für Solar-, Wind-, Biogas-, Wasserkraft- und Geothermieenergie wissenschaftlich geprüft und eingeführt wurden.

In jüngerer Zeit hat die Besorgnis über das enorme Wachstum der deutschen Produktion erneuerbarer Energien zu einer Überprüfung der Einspeisevergütung durch die Regierung geführt. Strom aus erneuerbaren Quellen macht derzeit 15 % der Gesamtproduktion Deutschlands aus, rund 2 % davon stammen aus Solar-PV. Alle Stromverbraucher zahlen einen Aufpreis auf ihre Rechnungen, um die Finanzierung kleinerer Solar- und anderer erneuerbarer Energiequellen zu unterstützen. Ein weiterer exponentieller Anstieg der installierten PV-Leistung führt dazu, dass die Strompreise in die Höhe getrieben werden.

Solar-PV-Installationen in Deutschland

Deutscher-PV-Markt

Derzeit findet ein heikler politischer Balanceakt zwischen der Förderung von Solarinvestitionen und der Erhöhung der Stromkosten für Verbraucher statt. Angesichts der politischen Auswirkungen hoher Energierechnungen begann die Regierung damit, die Einspeisetarife für Solarenergie jährlich um 5 % zu kürzen und diese im letzten Jahr auf etwa 10 % zu erhöhen (abhängig von der Art der Installation). Am 3. März dieses Jahres stimmte die Bundesregierung zu, ab dem 1. Juli 2010 die Solareinspeisevergütung für Anlagen auf Gebäuden um 16 % und für sonstige freistehende Anlagen um 15 % zu kürzen Die Kürzungen würden entsprechend zunehmen.

Deutschland: Prognostizierte FiT-Degression

Sollten diese Änderungen vom Bundestag in die Gesetzgebung übernommen werden, sieht die deutsche Solarförderung wie folgt aus.

(*Angaben vom 01.01.11 sind Schätzungen)

Regression der deutschen Einspeisevergütung

Trotz dieser Veränderungen prognostiziert SolarWorld-Chef Frank Asbeck, dass niedrigere Preise für PV-Module zu einem weiteren Wachstum des deutschen Solar-PV-Marktes von 3 GW auf 4 bis 5 GW im Jahr 2010 führen werden. Der Weltmarkt mit 7,3 GW soll um weitere 30 wachsen % auf rund 10 GW in diesem Jahr. Wenn diese Vorhersagen zutreffen, wird Deutschland bis Ende des Jahres über fast die Hälfte der weltweit installierten Solar-PV-Kapazität verfügen.

Da es sich um den am weitesten entwickelten Markt der Welt handelt, können aus der deutschen Solarerfahrung wichtige Erkenntnisse und Orientierungshilfen gewonnen werden. Australien liegt mit geschätzten 115 MW (0,115 GW) installierter Leistung Mitte 2009 immer noch weit hinter Deutschland zurück. Daher ist es realistisch, davon auszugehen, dass die Einspeisevergütungsdegression noch längere Zeit nicht mit dem Tempo in Deutschland mithalten wird.

Seb Kilborn

Berater für Solarenergie

Solar Choice Pty Ltd