Das deutsche Startup Qinous will Energiespeicher in abgelegene Gebiete bringen

Qinous ESS Diagram

Das deutsche Startup Qinous hat eine „Plug-and-Play“-Energiespeicherlösung entwickelt, die darauf abzielt, der Welt Zugang zu saubererem und zuverlässigerem Strom zu verschaffen, wobei der Schwerpunkt zunächst auf abgelegenen Regionen liegt. Das Unternehmen geht davon aus, dass seine Produkte zunächst von Inseln, abgelegenen Dörfern und Gemeinden, Bergbauunternehmen und Hotelresorts angenommen werden, sieht aber auch Möglichkeiten für deren Einsatz in sogenannten „netzgebundenen Innovationsanwendungen“.

Off-Grid- oder Edge-of-Grid-Gebiete, in denen die Infrastruktur „dünn“, relativ fragil und anfällig für Ausfälle und Stromausfälle ist, scheinen dort zu sein, wo einige der interessantesten Dinge mit dezentraler erneuerbarer Energie und Energiespeicherung passieren. In diesen Regionen sind außerdem tendenziell Dieselgeneratoren im Einsatz, die zwar klein, aber laut und teuer im Betrieb sein und die Luft verschmutzen können. Generell werden Energiespeichersysteme weithin als potenzieller Wegbereiter für eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie angesehen, deren Strom derzeit vor Ort genutzt werden muss, da keine Möglichkeit zur Speicherung vorhanden ist.

Die Lösung von Qinous, das Qinous Energy Storage System (ESS) mit einer Kapazität ab 100 kW/100 kWh, ist modular aufgebaut und für die einfache Integration in bestehende Stromnetze und Netze konzipiert. Wie alle guten Energiespeichersysteme verwaltet es auch die Stromqualität und den Stromfluss und „weiß“, wie es reagieren muss, wenn sich die Umstände ändern – beispielsweise im Falle eines Stromausfalls. Das vollständig geschlossene, transportbehälterförmige Äußere schützt empfindliche Innenkomponenten vor Staub und Witterungseinflüssen und erleichtert zudem den Transport des Geräts. Qinous bietet seine Systeme begleitend zum Service an und bietet umfassende Installation und Support für seine Geräte ab dem Zeitpunkt der Installation.

Qinous ESS-Diagramm

Das Qinous ESS. Bild über Qinous.

Energiespeichergeräte wie das Qinous ESS werden mit ziemlicher Sicherheit von einem wachsenden Markt in den abgelegenen Regionen Australiens profitieren, wo hohe Strompreise ein Problem darstellen und die Netzzuverlässigkeit ein Problem darstellen kann. Bestimmte Netzbetreiber in Australien – insbesondere Horizon Power aus WA und Power & Water aus dem Northern Territory – haben Probleme mit der hohen Verbreitung von Solar-PV und haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Menge der in das Netz eingespeisten Solarenergie zu kontrollieren. Teilweise ist der Anschluss neuer Anlagen ohne Exportkontrollbegrenzer nicht zulässig. Wenn Energiespeichersysteme weit verbreitet sind, könnten sie möglicherweise als Puffer in solchen Netzwerken fungieren und eine stärkere Solarnutzung ermöglichen. Alternativ können Einzelpersonen oder Nachbarschaften ein eigenes Energiesystem mit Solarenergie installieren.

Spannend ist auch die Möglichkeit, Energiespeichersysteme in netzgekoppelten Anwendungen einzusetzen, was dem Netz zugute kommen und die Nutzung intermittierender erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind ergänzen könnte. CSIRO hat dieses Thema kürzlich auf seinem Future Grid Forum ausführlich untersucht.

Top-Bild über Qinous